Erneut hat mich ein Artikel einer großen Deutschen Zeitung dazu animiert, ein paar Zeilen zwar nicht zu Papier, aber immerhin auf den Server zu bringen. Ausweislich jenes Artikels nämlich liefere die Suche nach dem Stichwort Geheimtext im Internetangebot der Zeitung weit weniger Treffer, nämlich gar keinen, als die Suche nach dem Stichwort Klartext.
Da ich nicht nur als Vereins- und Landesvorsitzender, sondern - jedenfalls im persönlichen Gespräch - als Vorsitzender des Vereins für klare Aussprache bekannt bin, kann ich mich selbst eben auch als Freund des Klartextes bezeichnen. Dass ich dennoch nicht Gefahr laufe, es einem gewissen Kanzlerkandidaten gleichzutun und mit Verbalinjurien, die unter dem Deckmantel des Klartexts ausgesprochen wurden, Furore zu machen, liegt natürlich zum einen daran, dass ich mich nicht zu italienischen Wahlergebnissen äußere, zum anderen, dass ich im geschriebenen Wort doch eher dem Geheimtext zugeneigt bin.
So neige ich von Berufs wegen eher zu langen Sätzen und Substantivierungen, die das Lesen eines Texts zwar nicht einfacher, aus meiner Sicht aber gleichwohl nicht uninteressanter machen. Der schönste Nebeneffekt des Geheimtextes ist indes, dass es mir durch ihn möglich ist, Meinungen ohne Holzhammer kundzutun, Raum für Interpretationen zu schaffen und für eine Sache zu streiten, ohne beleidigend zu werden. Zwar lauert das nächste Thema, das mich bewegen wird, nicht zwangsläufig hinter der nächsten Hausecke, ich freue mich aber schon jetzt darauf, fortiter in re, suaviter in modo, meinen Standpunkt zu vertreten, im Geheimtext eben!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen